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Im Schneckentempo nach vorn
Niedersachsens Abschneiden beim Bildungsmonitor 2022
„Niedersachsen hält sich im Bundesländervergleich des Bildungsmonitors mit Platz 8 weiter in der oberen Hälfte, schafft es aber angesichts nur geringfügiger Verbesserungen nicht, eine stärkere Position zu erreichen“, konstatiert Peter Golinski, Geschäftsführer Bildung und Arbeitsmarkt bei NORDMETALL und AGV NORD. Noch gute Ergebnisse würden vor allem bei Forschungsorientierung, Integration und Ausgabenpriorisierung erreicht, auch die Zeiteffizienz sei solide. „Aber die Internationalisierung bleibt auf der Strecke, weil nur etwa die Hälfte aller Grundschüler Fremdsprachenunterricht erhalten, während es im Bundesdurchschnitt mehr als 60 Prozent sind“, kritisiert der Arbeitgebervertreter der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie. Entsprechend seien die Englischkompetenzen niedersächsischer Schüler nur eher unterdurchschnittlich.
Schwach sei auch die Förderinfrastruktur, insbesondere weil nur ein gutes Drittel der drei- bis sechsjährigen Kinder einen Ganztags-Kitaplatz nutzen könnten, während es bundesweit fast die Hälfte seien. „Insbesondere bei der Hochschulqualität und den Leistungen im MINT-Bereich gibt es noch viel Luft nach oben“, so Golinski weiter. „Nach der niedersächsischen Landtagswahl sollte die nächste Landesregierung in Hannover, endlich anspruchsvollere Ziele im Bildungsbereich ansteuern. Nur dann wird es gelingen, das Schneckentempo hinter sich zu lassen und richtig durchzustarten“, sagt Peter Golinski.
Die Detailergebnisse zu Niedersachsen finden Sie hier:
Hintergrund:
Der Bildungsmonitor für alle 16 Bundesländer wird vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln seit 2004 im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft erstellt, inzwischen zum 19. Mal. Die anhand von 13 Handlungsfeldern und 98 Indikatoren gefertigte Studie ermittelt, inwieweit ein Bundesland die Bildungsteilhabe verbessert, zur Fachkräftesicherung beiträgt und Wachstum fördert.