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Konjunkturumfrage – Arbeitsmarkt: 615 neue Arbeitsplätze in der JadeWirtschaftsregion
Hinten v. l: Thomas Hein (Jobcenter Wilhelmshaven) und Hermann Garlichs (Jobcenter Wittmund) Vorne v. l: Jasper Strauß (AWV Jade), Andreas Bruns (Jobcenter Friesland) und Henning Wessels (AWV Jade)
JEVER – Der Bereich Arbeitsmarkt wurde in Zusammenarbeit mit den Jobcentern der Stadt Wilhelmshaven und der Landkreise Wittmund und Friesland erstellt. An der Umfrage beteiligten sich insgesamt 169 Unternehmen mit insgesamt über 29.427 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten aus der Stadt Wilhelmshaven, dem Landkreis Wittmund, dem Landkreis Friesland und dem Landkreis Leer. Dies stellt 25 % aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse dieser vier Gebietskörperschaften dar.
Der regionale Arbeitsmarkt stellt sich einerseits erfreulich da, in dem allein von den 169 antwortenden Unternehmen 615 neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollen. Andererseits ist damit aber auch die größte Schwierigkeit verbunden – nämlich diese zu besetzen, was die Unternehmen vor große Herausforderungen stellt.
Auf die Frage, ob der zunehmende Fachkräftemangel ihre Unternehmensentwicklung nachhaltig beeinträchtigt, haben 45,45 % der teilnehmenden Unternehmen aus dem Jade Wirtschaftsraum mit „Nein“ geantwortet. 54,55 % der Unternehmen geben aber an, dass der Fachkräftemangel ihre Entwicklung beeinträchtigt. Im Vergleich zum Vorjahreswert (44 %) ist hier eine Steigerung um mehr als 10 % zu verzeichnen.
120 unbesetzte Ausbildungsplätze in der Jade Region
Diese Entwicklung wird auch durch die Anzahl der gemeldeten unbesetzten Arbeits- und Ausbildungsplätze verdeutlicht. Insgesamt melden die 169 Unternehmen, dass derzeit 335 Arbeitsplätze und 120 Ausbildungsplätze unbesetzt sind, diese offenen Arbeitsplätze betreffen alle Branchen. Besonders stark trifft es die Hotellerie, Gastronomie und das Handwerk. Der zunehmende Fachkräftemangel zeigt sich auch an dem Qualifikationsniveau der unbesetzten Stellen, denn die Unternehmen geben an, dass 80 % der offenen Stellen auf Facharbeiter bzw. Expertenniveau liegen. Lediglich 20 % der offenen Stellen liegen im Bereich der Hilfstätigkeiten.
Bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt, um freie und zusätzliche Arbeitsplätze zu besetzen, teilt sich die Meinung der Unternehmerschaft. Rund 50 % haben mit der Integration von Flüchtlingen gute Erfahrung gemacht und loben insbesondere Einsatzbereitschaft und Dankbarkeit. In einem Punkt sind sich die Unternehmen aber einig und zwar sehen sie noch großen Unterstützungsbedarf bei dem intensiveren Aufbau der Sprachkenntnisse der geflüchteten Personen.
Auch die Besetzung von Ausbildungsplätzen stellt die Unternehmen zunehmend vor große Probleme. Daher bieten 59 % der Unternehmen Umschülern aktiv offene Ausbildungsplätze an. Darüber hinaus sind knapp 75 % der Unternehmen im Jade Wirtschaftsraum bereit potentiellen Auszubildenden ein Langzeitpraktikum anzubieten.
Um offen bzw. zusätzliche Arbeitsplätze auch als Teilzeitarbeitsplätze anbieten zu können, wäre es aus Sicht der Unternehmen vorteilhaft, wenn potentielle Arbeitskräfte bei der Arbeitszeitgestaltung flexibel sind, um passende Arbeitszeitmodelle entwickeln zu können.
Mit der Beratungsleistung von dem für sie zuständigen Jobcenter sind rund 85 % der beteiligten Unternehmen aus dem Jade Wirtschaftsraum zufrieden. Nur im Bereich der Förderung von Mitarbeiterqualifizierungen und im Bereich der geförderten Beschäftigung wünschen sich die Unternehmen mehr Informationen von der Arbeitsagentur bzw. dem Jobcenter.