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Küstenreport Nordsee und Ostsee 2024
An der Nordsee pendelt sich das Immobilienpreisniveau allmählich ein
Die deutsche Nordseeküste ist nach wie vor ein Sehnsuchtsort für viele Menschen. Grund dafür ist in erster Linie das Wattenmeer – das weltweit größte zusammenhängende Schlickwatt- und Sandgebiet, das aufgrund seiner Einzigartigkeit zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Die Faszination der Gezeiten, weitläufige Sandstrände und die Vielfalt der Natur machen die Nordseeküste nicht nur zu einer beliebten Ferien-, sondern auch Wohnregion. Nachdem die hiesigen Immobilienpreise sich lange Zeit ausschließlich nach oben entwickelt haben, bekam auch der Immobilienmarkt an der Nordseeküste die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, der breit gestiegenen Kosten, der Inflation sowie der daraus resultierenden Zinserhöhungen zu spüren – die Preise sanken. Doch wie sieht es aktuell aus? Die VON POLL IMMOBILIEN Experten haben die Immobilienpreisentwicklung für Einfamilienhäuser in den Landkreisen, kreisfreien Städten sowie auf den Halbinseln und Inseln an der Nordseeküste analysiert und die Entwicklung der Kaufpreise des ersten Quartals 2024 mit dem ersten sowie vierten Quartal 2023 verglichen.
Wenig überraschend: Am tiefsten müssen Kaufinteressenten auf den Nordfriesischen Inseln in die Tasche greifen. Ein Quadratmeter Wohnfläche belief sich im ersten Quartal 2024 auf durchschnittlich 11.704 Euro. Obgleich sich hier die höchsten Preise im Ranking finden, verzeichneten die Nordfriesischen Inseln zugleich den größten Preisrückgang innerhalb der Analyse – die Preise gaben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um -9 Prozent nach. Ein kurzfristigerer Blick auf die Preisentwicklung vom vierten Quartal 2023 auf das erste Quartal 2024 suggeriert allerdings, dass sich die Preise allmählich einzupendeln scheinen, da sie in diesem Zeitraum mit -0,7 Prozent eher stagnierten. Mitverantwortlich für das hohe Preisniveau auf den Nordfriesischen Inseln ist die Insel Sylt, die seit jeher zu den teuersten Regionen Deutschlands zählt. Eine gesonderte Betrachtung der Insel zeigt, dass die Durchschnittspreise hier mit 14.424 €/m2 sogar noch deutlich höher liegen als auf den Nordfriesischen Inseln gesamt. Doch auch auf Sylt sanken die Immobilienpreise verglichen mit dem ersten Quartal 2023 um -6 Prozent.
Auf Platz zwei des Rankings und mit einem Abstand von über 2.800 €/m2 zu den Nordfriesischen Inseln schließt sich die nächste Inselgruppe an: Auf den Ostfriesischen Inseln, zu denen unter anderem Norderney, Juist oder auch Spiekeroog gehören, kostete ein Haus im Schnitt 8.833 €/m2. Die Immobilienpreise haben sich auf den Ostfriesischen Inseln im ersten Quartal 2024 allerdings mit 2,4 Prozent leicht nach oben entwickelt. Unter Einbezug der Analysedaten vom vierten Quartal 2023 zum ersten Quartal 2024 wird klar, dass die Immobilienpreise auf den Ostfriesischen Inseln sogar wieder zulegen – die Preise stiegen innerhalb dieser Zeitspanne mit 5 Prozent noch stärker an als im Vergleich mit dem Vorjahresquartal.
Deutlich niedrigeres Preisniveau auf dem Festland an der Nordseeküste: Im Landkreis Nordfriesland (nur Festland) kostete ein Haus im ersten Quartal 2024 rund 2.340 €/m2, im Landkreis Wittmund (nur Festland) 2.203 €/m2, im Landkreis Friesland (nur Festland) 2.095 €/m2 und im Landkreis Aurich (nur Festland) 2.069 €/m2. Obwohl sich diese vier Regionen auf einem ähnlichen Preisniveau befinden, kletterten die Preise für Häuser in Nordfriesland mit 8,9 Prozent am stärksten innerhalb des Rankings nach oben, gefolgt von Wittmund, das mit 7,4 Prozent den zweitstärksten Preisanstieg der Analyse verzeichnete. In Friesland und Aurich hingegen sanken die Preise im betrachteten Zeitraum um -5,9 Prozent beziehungsweise -6,5 Prozent. Auf kurze Sicht – also vom vierten Quartal 2023 auf das erste Quartal 2024 – stagnierten die Immobilienpreise jedoch im Landkreis Friesland mit -0,7 Prozent sowie im Landkreis Aurich mit -0,3 Prozent. Ebenfalls ein Zeichen dafür, dass sich die Durchschnittspreise für Häuser dort langsam wieder einpendeln.
Mit durchschnittlichen Quadratmeterpreisen zwischen 2.000 Euro und 1.900 Euro müssen Kaufinteressenten im Landkreis Cuxhaven (1.990 €/m2), im Landkreis Dithmarschen (1.958 €/m2), in der kreisfreien Stadt Wilhelmshaven (1.926 €/m2), in der kreisfreien Stadt Emden mit (1.913 €/m2) und in der kreisfreien Stadt Bremerhaven (1.910 €/m2) kalkulieren. Während die Landkreise Dithmarschen und Cuxhaven mit -7,6 Prozent beziehungsweise -7,2 Prozent den zweit- beziehungsweise drittstärksten Preisrückgang im gesamten Ranking verzeichneten, gaben die Durchschnittspreise für Häuser in Wilhelmshaven um -6,6 Prozent und in Emden um -3,1 Prozent nach. Besonders auffällig: Während die Quadratmeterpreise für Häuser in Bremerhaven innerhalb eines Jahres um -1,8 Prozent sanken, kletterten sie im kürzeren Betrachtungszeitraum, also zwischen dem vierten Quartal 2023 und dem ersten Quartal 2024, um 1,8 Prozent in die Höhe. Und auch in den Landkreisen Cuxhaven und Dithmarschen sowie der kreisfreien Stadt Wilhelmshaven stagnierten die Preise oder sanken im kürzeren Betrachtungszeitraum zumindest nur leicht mit -0,6 Prozent beziehungsweise -2 Prozent beziehungsweise -1,6 Prozent.
Am günstigsten ist es im Landkreis Wesermarsch. Dort beliefen sich die Durchschnittspreise für Häuser im ersten Quartal 2024 verglichen mit dem ersten Quartal 2023 auf rund 1.872 €/m2, wobei sich die Immobilienpreise mit -6,6 Prozent auch hier deutlich nach unten entwickelt haben.
Den vollständigen Report können Sie unter folgendem Link nachlesen: https://www.von-poll.com/de/immobilienblog/kuestenreport-nordsee-und-ostsee-2024