Welche wirtschaftlichen Herausforderungen müssen die Unternehmen der Jade Wirtschaftsregion bewältigen?
Jade Wirtschaftsregion – Die Konjunkturumfrage Corona-Krise 2020 wurde auch in diesem Jahr in Kooperation zwischen dem Wirtschaftsförderkreis Harlingerland e. V., der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Varel e.V. und dem Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband Jade e. V. durchgeführt.
Die anhaltende Corona-Krise und die verordneten Beschränkungen treffen die Wirtschaft in allen Branchen hart und stellen sie vor große Herausforderungen, die es zu bewerkstelligen gilt.
Die diesjährige Konjunkturumfrage stand aus diesem Grund im Zeichen der Corona-Krise und den damit verbundenen Auswirkungen. Um die Lage in den Unternehmen verlässlich einschätzen zu können, wurden sie nach aktuellen Daten, Fakten und Erwartungen aus ihren Unternehmen befragt.
An der Umfrage beteiligten sich insgesamt 117 Unternehmen mit insgesamt über 20.827 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten aus der Stadt Wilhelmshaven, dem Landkreis Wittmund und dem Landkreis Friesland. Dies stellt 27,6 % aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse dieser drei Gebietskörperschaften dar.
Corona-Krise bedroht Umsätze der Unternehmen
Besonders intensiv sind die Umsätze der Unternehmen von der Corona-Krise betroffen. Insgesamt 66 Prozent der beteiligten Unternehmen stellen Umsatzeinbußen fest. So geben 26 Prozent der Befragten an, dass durch die Corona-Krise die Umsätze komplett ausgefallen sind, weitere 22 Prozent haben durch die Krise Umsatzeinbußen von rund 50 Prozent hinzunehmen.
Besonders hart hat die Corona-Krise und der damit verbundene Lockdown u. a. die Gastronomie und die Tourismusbranche getroffen. Hier konnte z. B. in der Gastronomie durch die Einführung eines Lieferservices nur teilweise auf einen kompletten Umsatzwegfall reagiert werden.
Arbeitgeber versuchen in der Corona Krise auf Kündigungen zu verzichten
Dennoch ist festzuhalten, dass obwohl bei 66 Prozent der Befragten Umsatzrückgänge zu verzeichnen sind, wurden nur in 11,6 Prozent der Unternehmen Mitarbeiter entlassen. Fast die Hälfte der Unternehmen, hat alternative Möglichkeiten genutzt, wie die Angebote der Bundes- und Landesregierung in Form von Krediten, Stundungsanträgen und Zuschüssen sowie die Möglichkeit der Kurzarbeit. Besonders durch die Kurzarbeit konnten viele Beschäftigungsverhältnisse gesichert werden. Doch auch der Abbau von Überstunden/Resturlaub war für 58 Prozent der Unternehmen eine Maßnahme, um Entlassungen entgegenzuwirken.
Home-Office und Co. – Corona-Krise fordert Digitalisierung von Unternehmen
Eine zentrale Maßnahme der Betriebe, um die Mitarbeiter vor Neuinfektionen zu schützen, war und ist die Errichtung von Homeoffice Arbeitsplätzen. So haben 58,8 Prozent der Unternehmen Homeoffice-Arbeitsplätze dort eingerichtet, wo es möglich war.
Offenbar scheint diese Entwicklung für viele Betriebe auch nach der Krise eine geplante Maßnahme zu sein, um wieder erfolgreich am Markt zu agieren. So wollen knapp 64 Prozent der Unternehmen die Digitalisierung in ihrem Unternehmen vorantreiben. 33,8 Prozent wollen Homeoffice Tätigkeiten etablieren und 36,4 Prozent auf Sitzungen verzichten und diese mit Video-Konferenzen ersetzen. Doch nach wie vor ist die Internetanbindung für viele Betriebe ein Problem. So gaben 18,4 Prozent der Befragten an, dass die schlechte Internetanbindung die Arbeit in der Corona-Krise zusätzlich erschwert hat.
Auch hier offenbart sich, dass die Online-Infrastruktur in Deutschland großes Ausbaupotenzial besitzt. So könnten noch mehr Unternehmen auf Home-Office Tätigkeiten setzen, wenn die Grundvoraussetzungen gegeben seien. Hier müssen die politischen Verantwortlichen, das Fundament für eine durchsetzungsfähige Digitalisierung etablieren und vorantreiben, damit Betriebe nicht nur in zukünftigen Krise weiter arbeiten können, sondern auch den individuellen Bedürfnissen der Arbeitgeber und -nehmer entsprochen werden kann.
Was bringt die Zukunft mit Corona? 55 % rechnen frühestens 2021 mit Normalität
Was die Zukunft bereithält, bleibt abzuwarten. So denken 45 Prozent der Befragten Unternehmen, dass es bis zum Ende des Jahres wieder zur wirtschaftlichen Normalität kommen wird. Während mit 55 Prozent mehr als die Hälfte glauben, dass die Corona-Krise noch bis 2021 Einfluss auf die Wirtschaft nehmen wird.
Es zeigt sich, dass die Corona-Krise die Unternehmen vor viele plötzliche Herausforderungen gestellt hat. Einige Unternehmen teilweise ganzen Branchen bzw. Wirtschaftszweige wurden durch die Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung völlig in ihrem wirtschaftlichen Handeln blockiert. Hier müssen in Zukunft neue Impulse der politischen Verantwortlichen folgen, um mit geeigneten Maßnahmen und Subventionen die Unternehmen zu stärken.
Falls Sie weitere ausführliche Informationen zu den Ergebnissen der diesjährigen Konjunkturumfrage erhalten möchten, melden Sie sich gerne direkt in der Geschäftsstelle des Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband Jade e.V.
Forderungen an die Landespolitik stellen Energiewende und Infrastruktur in den Fokus Jade Wirtschaftsregion, 12.09.2025. Am Donnerstagabend stellte sich die Jade Wirtschaftsregion in Hannover bereits zum sechsten Mal als dynamischer und …
Zum Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe des Medienhaus BruneMettcker war Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies am vergangenen Freitag zu Gast im KoWerk76 – gemeinsam mit Gesamtredaktionsleiterin Cornelia Lüers und Geschäftsführer Helmut Loerts-Sabin …
Niedersachsen verliert im INSM-Bildungsmonitor 2025* im Vergleich zum letzten Jahr zwei Ränge und verschlechtert sich von Platz acht auf Platz zehn. „Das Land rutscht immer weiter Richtung letztes Drittel der …
Die im Förderverein Pro A20 e.V. vereinten Kommunen und Wirtschaftsinstitutionen entlang der geplanten Trasse der A20 begrüßen das seit wenigen Tagen feststehende Baurecht für den 1. Bauabschnitt der A20 zwischen …
Sanitätshaus Genauer GmbH hat einen neuen Geschäftsführer Im traditionellen Wilhelmshavener Unternehmen mit Filialen in Sande, Wittmund und Oldenburg ist die Nachfolgeregelung gesichert. Nach 40 jähriger Tätigkeit als Geschäftsführer bereitet sich …
Die NordseePassage und der angrenzende Valoisplatz in Wilhelmshaven verwandelten sich erneut in einen lebendigen Treffpunkt für Zukunftsperspektiven: Die Berufschancenmesse JadeFuture fand bereits zum dritten Mal statt – und zeigte eindrucksvoll, …
Zukunftsperspektiven in der Region Berufliche Chancen und Perspektiven in der Region entdecken: Mit der „JadeFuture“ findet zum dritten Mal am 04.09.2025 ab 11 Uhr eine Berufschancenmesse statt, die einen vielfältigen …
Die aktuellen Arbeitsmarktdaten zeigen erneut, dass immer mehr junge Menschen arbeitslos sind und vergeblich nach einem geeigneten Ausbildungsplatz suchen. Allein in den norddeutschen Bundesländern gibt es aktuell mehr als 32.000 …
Worum geht es?Menschen mit Schwerbehinderung genießen besonderen arbeitsrechtlichen Schutz: Ziel ist es, ihre Teilhabe am Arbeitsleben sicherzustellen, Benachteiligungen zu vermeiden und ihre Arbeitsmarktsituation nachhaltig zu verbessern – durch spezifische Rechte, …
NORDMETALL und der Allgemeine Verband der Wirtschaft Norddeutschlands (AGV NORD) begrüßen die Überlegungen von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche zu einem späteren Eintritt in die Rente. „Der Vorstoß von Bundeswirtschaftsministerin Reiche, die …